Malen gegen Raser

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Auch die 4a/b der Grundschule Westerweyhe darf am Malwettbewerb teilnehmen. Die Plakate sollen Lkw-Fahrer animieren, die Höchstgeschwindigkeit einzuhalten, so die Idee von Bürgermeister Karl-Heinz Günther.

Uelzen/Westerweyhe – Schon lange ärgern sich Anwohner in Westerweyhe über Lkws, die die Straßen „Altes Dorf“ und „Grüner Weg“ oft benutzen.

„Sie fahren zu schnell und oft über die Bordsteinkante“, sagt Doreen Baumgart, die als pädagogische Mitarbeiterin an der Grundschule Westerweyhe arbeitet. Und Anwohner Florian Roß ergänzt: „Vor drei Wochen zur Erntezeit war es das absolute Chaos hier. Die Lkws halten sich oft nicht an die Vorgabe, maximal 30 zu fahren.“


Westerweyhes Ortsbürgermeister Karl-Heinz Günther brachte daher nun einen Malwettbewerb auf den Weg. Grundschüler aus Westerweyhe haben rund vier Wochen Zeit, Plakate zu malen, die die Lkw-Fahrer dazu anregen sollen, langsamer zu fahren. „Wir planen, diese Plakate in Vorgärten im Grünen Weg zu befestigen. Anwohner, die dazu eine Fläche zur Verfügung stellen, mögen sich bitte beim Ortsrat oder mir melden“, so Günther. Die Maler der schönsten Plakate sollen mit kleinen Preisen belohnt werden. Bis zu den Herbstferien soll möglichst eine Auswahl getroffen werden, welche Plakate aufgehängt werden.

Sowohl im Alten Dorf als auch im Grünen Weg in Westerweyhe gilt die Beschränkung auf Tempo 30. Die Messanlage im Alten Dorf, die dem Fahrer mit einem grünen oder roten Smiley signalisiert, ob er ordnungsgemäß oder zu schnell fährt, steht hier seit Jahresbeginn. Neu sind jetzt Masten in der Ortsdurchfahrtsstraße, an denen Banner auf den Beginn der Schulzeit nach den vergangenen Sommerferien hinweisen.

Seit 2015 misst die Stadt Uelzen auch regelmäßig die Geschwindigkeiten der Autos und Lkws im Grünen Weg. Der Landkreis Uelzen plant, hier künftig auch für jeweils eine Woche einen seiner beiden Blitzeranhänger, die in Foren auch als „Zecke“ bezeichnet werden, zur Geschwindigkeitsmessung einzusetzen. „Der Versuch mit Pflanzenkübeln brachte leider sogar eine durchschnittliche Geschwindigkeitserhöhung im Grünen Weg. Daher wurden die Kübel wieder entfernt“, so Günther. Bremsbrücken hätten den Nachteil, dass im Bedarfsfall Rettungsfahrzeuge nicht mehr schnell genug durchkämen.

VON TIMO HÖLSCHER